Moderne Impfstoffe gehören zu den sichersten Arzneimitteln überhaupt. Schwere Nebenwirkungen oder dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigungen sind extrem selten. Im Folgenden ist am Beispiel der Impfung gegen Tetanus und Diphtherie aufgeführt, welche Nebenwirkungen häufig genannt werden:
Am häufigsten (bei bis zu 20 Prozent der Impflinge) sind lokale Impfreaktionen an der Injektionsstelle wie Rötungen oder Schwellungen, die selten länger als drei Tage nach der Impfung anhalten.
Auch sogenannte Allgemeinsymptome wie leichte bis mäßige Temperaturerhöhung, Kopf- und Gliederschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden treten gelegentlich auf (bei einem Prozent der Impflinge bzw. bei bis zu zehn Prozent der „hyperimmunisierten“, d.h. der häufiger gegen Diphtherie und/oder Tetanus Geimpften).
In der Regel sind diese genannten Lokal- und Allgemeinreaktionen vorübergehender Natur und klingen rasch und folgenlos wieder ab. Sie sind Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff und ein positives Zeichen dafür, dass der Körper Abwehrkräfte mobilisiert.
Zu unterscheiden sind diese von den sogenannten Impfkomplikationen: Das sind nach einer Impfung aufgetretene Krankheitserscheinungen, die deutlich über das oben beschriebene übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehen und die in einem ursächlichen Zusammenhang mit einer Impfung stehen könnten.
Mögliche Impfkomplikationen bei der Impfung gegen Tetanus und Diphterie: Im Zusammenhang mit einer Fieberreaktion kann es beim Säugling und jungen Kleinkind gelegentlich zu einem Fieberkrampf kommen, der in der Regel ohne Folgen bleibt. Komplikationen der Impfung in Form allergischer Reaktionen an der Haut oder an den Atemwegen treten selten auf. Im Einzelfall kann es zu Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Mono- und Polyneuritiden, Neuropathie) kommen, auch Einzelfälle allergischer Sofortreaktionen (anaphylaktischer Schock) wurden in der medizinischen Fachliteratur beschrieben.
Laut Infektionsschutzgesetz besteht eine Meldepflicht aller Verdachtsfälle von Impfkomplikationen durch den Arzt an das zuständige Gesundheitsamt. Die Meldedaten werden im Anschluss anonymisiert dem Paul-Ehrlich-Institut zugesandt.
In Einzelfällen wurde in der medizinischen Fachliteratur über Erkrankungen der Nieren (Glomerulonephritis), eine Verminderung der für die Gerinnungsfunktion des Blutes bedeutsamen Blutplättchenzahl (Thrombozytopenien) und entzündlichen Erkrankungen der Blutgefäße (Vaskulitiden) berichtet, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Diphtherie-Tetanus-Impfung von Kindern auftraten. Es gibt jedoch keinen Beleg für einen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung.