Substitution

Informationen zu den rechtlichen Grundlagen finden Sie unter den folgenden Links:

Die Bundesopiumstelle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn führt ein Substitutionsregister, an das alle zu substituierenden Patientinnen und Patienten unverzüglich schriftlich oder kryptiert auf elektronischem Wege zu melden sind (s. § 5b Abs. 2 BtMVV).

Dadurch soll ausgeschlossen werden, dass opioidabhängige Patientinnen und Patienten

• parallel von zwei oder mehr Ärztinnen bzw. Ärzten substituiert werden,
• durch Ärztinnen bzw. Ärzte substituiert werden, die nicht über die erforderliche suchtmedizinische Qualifikation verfügen.

Alle Infos finden Sie beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)

Sie können Ihren Antrag inklusive einer Kopie Ihrer Fachurkunde „Suchtmedizinische Grundversorgung“ der Kassenärztlichen Vereinigung zukommen lassen. (Ausnahme: Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie ab dem 01.01.2012 benötigen die Zusatzbezeichnung nicht).

Wenn Ihnen die Fachurkunde „Suchtmedizinische Grundversorgung“ nicht vorliegt, können Sie die Genehmigung im Konsiliarverfahren nach § 5 Abs. 4 BtMVV beantragen.

01949 EBM Prüfung der Voraussetzungen für die Behandlung im Rahmen der Take-Home-Vergabe nach den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses
01950 EBM Substitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängiger
01951 EBM Zuschlag zur GOP 01949 und GOP 01950 für die Behandlung an Samstagen, Sonn- und gesetzlichen Feiertagen, am 24.12 und 31.12.
01952 EBM Zuschlag zu den Gebührenordnungspositionen 01949, 01950 oder 01955 für das therapeutische Gespräch
01955 EBM Diamorphingestützte Behandlung Opioidabhängiger, einschließlich Kosten
01956 EBM Zuschlag zur GOP 01955 für die Behandlung an Samstagen, Sonn- und gesetzlichen Feiertagen, am 24.12 und 31.12
01960 EBM Konsiliarische Untersuchung und Beratung eines Patienten im Rahmen des Konsiliarverfahrens

Hier ist zu unterscheiden, welche Art von Genehmigung Sie innehaben.

Wenn Sie nicht im Besitz der Zusatzbezeichnung „Suchtmedizinische Grundversorgung“ sind, haben Sie die Genehmigung erhalten, bis zu 10 Patienten unter Angabe eines Konsiliarus behandeln zu dürfen (siehe auch Absatz 2 zur 1. Frage). In diesem Falle ist, gem. § 5 Abs. 4 BtMVV, eine Patientenkontingenterhöhung nicht möglich.

Wenn Sie über die Zusatzbezeichnung „Suchtmedizinische Grundversorgung“ verfügen, können Sie einen formlosen Antrag auf Erhöhung des Patientenkontingents stellen. Gemäß § 10 Abs. 4 der Anlage I Nr. 2 Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung (https://www.g-ba.de/richtlinien/7/) soll ein Arzt in der Regel nicht mehr als 50 Opioidabhängige gleichzeitig substituieren. Die KV Nordrhein kann jedoch in geeigneten Fällen zur Sicherstellung der Versorgung den Genehmigungsumfang erweitern. Für die Antragstellung ist eine E-Mail an methadon@kvno.de ausreichend.

Bitte beachten Sie jedoch, dass eine Patientenkontingenterhöhung nur für einen befristeten Zeitraum ausgesprochen wird.

Substitutionsmittel dürfen dem Patienten zum unmittelbaren Verbrauch nur noch von folgenden Personengruppen vergeben werden:

• Das von Ihnen eingesetzte und eingewiesene medizinischen Personal. Hier ist es die Aufgabe des Arztes dafür zu sorgen, eine schriftliche Vereinbarung mit den Angestellten zu treffen.
• Medizinsches, pharmazeutisches oder pflegendes Personal in
  1. einer stationären Einrichtung der medizinischen Rehabilitation
  2. einem Gesundheitsamt
  3. einem Alten- oder Pflegeheim
  4. einem Hospiz

Wichtig ist bei Punkt 2, dass Sie als Arzt in dieser Einrichtung selbst nicht tätig sind und mit der selbigen eine entsprechende Vereinbarung zur Vergabe getroffen haben.

Bei einem Hausbesuch ist es Ihnen und dem von Ihnen eingesetzten medizinischen Personal möglich das Substitutionsmittel zum unmittelbaren Verbrauch zu vergeben. Auch medizinisches/pflegerisches Personal vom ambulanten Pflegedienst darf hier die Vergabe durchführen. In diesem Falle ist es wichtig, dass der substituierende Arzt selber nicht in der Einrichtung tätig ist. Zudem muss hier eine Vereinbarung zwischen dem Arzt und der substituierenden Einrichtung getroffen werden.

Das Substitutionsmittel darf auch durch einen Apotheker oder dem pharmazeutischen Personal in der Apotheke verabreicht werden. Auch im Krankenhaus darf das Substitut durch medizinisches/pflegerisches Personal vergeben werden. Die Regeln der eben genannten Vereinbarung sind auch hier bindend.

Die staatliche anerkannte Einrichtung der Suchtkrankenhilfe ist ebenso berechtigt, durch dort eingesetztes und dafür ausgebildetes Personal, Vergaben durchzuführen. Auch in diesem Falle gilt, dass Sie selber als Arzt in dieser Einrichtung nicht tätig sein dürfen und dass Sie mit dieser Einrichtung eine entsprechende Vereinbarung getroffen haben.

Die Vereinbarung muss zwingend schriftlich oder elektronisch erfolgen. Eine mündliche Vereinbarung ist nicht ausreichend.

In dieser Vereinbarung muss mindestens festgehalten werden, dass Sie denjenigen, der die Vergabe durchführen soll, fachlich eingewiesen haben, es muss eine verantwortliche Person aus der Einrichtung genannt werden und es müssen Kontrollmöglichkeiten für Sie als substituierender Arzt geregelt und schriftlich festgehalten werden.