Service Letzte Änderung: 15.05.2023 16:12 Uhr Lesezeit: 3 Minuten

Interview: "Meine Lunge hat sofort gesagt: Lass den Quatsch."

Markus Böcker arbeitet in der Abteilung „Digitalisierung & BI“ (Business Intelligence) der KV Nordrhein. Er rauchte bereits seit seiner Jugend, mit Hilfe von E-Zigaretten gelang ihm Jahre später der Rauchstopp. Das kam auch seiner Gesundheit zugute, wie er im Interview berichtet:

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© KV Nordrhein

Wann haben Sie mit dem Rauchen angefangen?

Böcker: Ich bin habe relativ früh Erfahrungen mit Zigaretten gemacht. Damals konnte man offiziell bereits mit 16 Jahren Zigaretten kaufen. Aber ganz ehrlich: Richtig kontrolliert wurde das nicht und die Automaten waren sowieso frei zugänglich. Ich finde es richtig, dass das heute strenger geregelt ist.

Wie viel haben Sie geraucht?

Böcker:  Etwa 10 bis 12 Zigaretten am Tag. Für einen Kettenraucher mag das wenig klingen, aber es summiert sich auch auf die Dauer. Bei Partys am Wochenende waren es schnell auch mal 20 an einem Abend. Allerdings gab es immer mal drei, vier Tage an denen ich gar nicht geraucht habe, zum Beispiel, wenn ich krank war. Daran habe ich gemerkt, dass ich nicht stark süchtig war – sonst hätte ich den Verzicht zwischendurch nicht geschafft.

Trotzdem wollten Sie ganz mit dem Rauchen aufhören. Warum?

Böcker: Irgendwann hatte ich permanent leichte Erkältungsbeschwerden und immer wieder Probleme mit den Nebenhöhlen. Mein Arzt sagte, dass das vom Rauchen komme. Ich stieg zunächst auf Menthol-Zigaretten um, später dann auf E-Zigaretten.

Damit waren Sie aber noch kein Nichtraucher…

Böcker: Nein, aber mir persönlich haben diese Schritte auf dem Weg zum Nichtraucher geholfen. Bei den E-Zigaretten kann man sich das „Liquid“, also die Flüssigkeit, die verdampft wird, selbst zusammenstellen. Damit habe ich mich relativ intensiv beschäftigt und die Intervalle für mich angepasst. So habe ich den Nikotin-Gehalt in kleinen Schritten immer weiter reduziert – bis auf Null. Ich rate allen, die es auf diese Weise versuchen wollen, sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Am Ende hatte ich kein Nikotin mehr in der E-Zigarette und brauchte nur noch das Gefühl, etwas in der Hand zu haben – einfach aus Gewohnheit.

Haben Sie diese Gewohnheit inzwischen auch abgelegt?

Böcker: Ja! In einem Urlaub 2018 hat meine Frau sich auch entschieden, mit dem Rauchen aufzuhören. Nach diesem Urlaub haben wir uns fest vorgenommen: Wir packen keine Zigaretten und Dampfmaschinen mehr an. Zusammen haben wir beide dann den Absprung geschafft. Zugegeben: Ich habe danach nochmal zu einer Zigarette gegriffen, aber es hat mir überhaupt nicht mehr geschmeckt und meine Lunge hat sofort gesagt: „Lass den Quatsch.“

Wie geht es Ihnen heute?

Böcker: Wunderbar! Durch den Rauchstopp hatte ich – wie so viele ehemalige Raucher – erstmal ordentlich zugenommen, aber das Gewicht habe ich inzwischen wieder runter. Meine Nebenhöhlen-Probleme sind verschwunden, ich mache viel Sport und habe gerade einen so genannten Mammutmarsch absolviert – 30 Kilometer wandern durch das Ruhrgebiet. Das hätte ich vor ein paar Jahren nicht geschafft.

Ihre drei Tipps für alle, die mit dem Rauchen aufhören wollen:

Böcker:  1. Für mich hat der Weg über die E-Zigarette gut funktioniert. Das muss aber nicht bei jedem so sein. Findet die richtige Methode für euch.  2. Rückschläge können passieren, nicht aufgeben! 3. Im Team klappt es am besten! Holt euren Partner, Arbeitskollegen oder die Clique mit ins Boot und motiviert euch gegenseitig.