Letzte Änderung: 21.02.2024 09:09 Uhr Lesezeit: 2 Minuten

Die Zeit der Theorie ist vorbei – wir brauchen den Transfer in die Praxis!

Statement des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), Dr. med. Frank Bergmann, zu den Äußerungen von Bundes-gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach im Rahmen der Anhörung des Petitionsausschusses.

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© iStock
Empfang einer Notdienstpraxis

Anlass war die Bundestagspetition der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zur Rettung der ambulanten Versorgung, die von mehr als einer halben Millionen Menschen bundesweit gezeichnet wurde.   

Die Anhörung im Rahmen des Petitionsausschusses bestätigt im Grunde den zuletzt eingeschlagenen Kurs von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gegenüber der niedergelassenen Ärzteschaft. Viele der Maßnahmen, die wir seit längerem eingefordert hatten – darunter die Abschaffung der Regresse, eine praxisnahe Digitalisierung verbunden mit dem Abbau zeitfressender Bürokratie –, sind augenscheinlich auf dem Radar der Bundespolitik und müssen nun so rasch wie möglich in die Umsetzung. Was wir jetzt brauchen, ist der Transfer in die Praxis – und das schnell, zumal der zeitliche Korridor für das BMG zunehmend enger wird! Kritisch und mit großer Sorge sehen wir außerdem die Einlassungen von Herrn Lauterbach, dass eine Ausweitung der Entbudgetierung auf die fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen nicht geplant ist. Sollten hier entsprechende Schritte ausbleiben, wäre das ein fatales Signal an junge Medizinerinnen und Mediziner und stände diametral zum Anliegen des Ministers, wieder vermehrt Anreize für die Niederlassung in eigener Praxis zu setzen. Hier fordern wir ein konsequentes Vorgehen der Politik und bleiben bei unserem Standpunkt: Wenn wir dem sich abzeichnenden Trend in der Vertragsärzteschaft etwas entgegensetzen wollen, brauchen wir zwingend eine Entbudgetierung auch für den fachärztlichen Bereich. Andernfalls wird sich die wohnortnahe ambulante Versorgung im gewohnten Umfang nicht länger aufrechterhalten lassen. Das ist keine Rhetorik und auch kein ‚Alarmismus‘, sondern darf in seiner Dramatik nicht unterschätzt werden – weder von der Politik noch von den Krankenkassen."

 

Kontakt

Christopher Schneider

KV Nordrhein
stellv. Pressesprecher

Telefon +49 211 5970 8280
E-Mail presse@kvno.de

Thomas Petersdorff

KV Nordrhein
Pressereferent

Telefon +49 211 5970 8109
E-Mail presse@kvno.de