Genehmigung und Förderung der Weiterbildung

Die Ärztin oder der Arzt in Weiterbildung (AiW) muss

• zu Beginn des Förderzeitraumes grundsätzlich jünger als 60 Jahre sein,
• eine deutsche Approbation besitzen und
• den Weiterbildungsabschnitt, dessen Förderung beantragt ist, zur Erlangung einer förderfähigen Facharztkompetenz benötigen und diesen zuvor noch nicht abgeleistet haben.

Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn der AiW

• bereits eine Weiterbildung absolviert hat, für die eine Förderung gewährt worden ist oder
• den Weiterbildungsabschnitt für die Erlangung der Fachkompetenz nicht benötigt oder
• zum Facharzt für Allgemeinmedizin bereits eine Facharztausbildung absolviert hat, die ihm eine Zulassung im hausärztlichen Versorgungsbereich ermöglicht oder
• zum Facharzt für Allgemeinmedizin bereits 48 Monate für seine Weiterbildung gefördert wurde oder
• in einem grundversorgenden fachärztlichen Bereich bereits 24 Monate für seine Weiterbildung gefördert wurde oder
• die ausbildende grundversorgende fachärztliche Praxis nicht überwiegend konservativ tätig ist.

a) Weiterbildungsbefugnis/-ermächtigung

Die erforderliche Weiterbildungsbefugnis/-ermächtigung kann bei der Abteilung Weiterbildung der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNO) beantragt werden.

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei der ÄKNO

b) Genehmigung der Beschäftigung des Arztes in Weiterbildung

Die Genehmigung zur Beschäftigung des AiW muss vorliegen und wird ebenfalls bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) zusammen mit dem Antrag auf Förderung der Weiterbildung beantragt.

Antragsformular auf arzt-sein-in-nordrhein.de

a) Bei einem in Einzelpraxis zugelassenen Vertragsarzt ist dieser als Weiterbilder Antragsteller und unterzeichnet die Anträge.

b) Bei einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) oder überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft (ÜBAG) stellen diejenigen Ärzte den Antrag, die über die Weiterbildungsbefugnis verfügen und unterzeichnen diesen auch.

c) Wenn ein angestellter Arzt die Weiterbildung durchführt, kann der Antrag nicht von ihm allein gestellt werden. Arbeitet der angestellte Arzt in einer Einzelpraxis muss der Praxisinhaber den Antrag mitunterzeichnen. Arbeitet er hingegen bei einer BAG/ÜBAG müssen die Partner der BAG den Antrag zusätzlich unterzeichnen.

d) Bei einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) muss der Antrag von dem Geschäftsführer bzw. Prokuristen des jeweiligen MVZ sowie von den zur Weiterbildung befugten Ärzten, die die jeweilige Weiterbildung durchführen, unterschrieben werden.

Der AiW muss nur die Erklärung des Arztes in Weiterbildung, die Einwilligung zur Datenerhebung sowie seinen Lebenslauf unterzeichnen, nicht jedoch den Antrag auf Förderung

Die Antragsunterlagen bestehen aus:

• Antragsformular
• Weiterbildungsbefugnis des Weiterbilders.
• Approbationsurkunde des Arztes in Weiterbildung (nur erforderlich, sofern im Arztregister keine Eintragung vorliegt).
• aktueller tabellarischer Lebenslauf der Ärztin/des Arztes in Weiterbildung (einschließlich der datumsgenauen Beschäftigungszeiträume und -umfänge, ggf. Eltern-und/oder Erziehungszeiten, etc.).
• Zeugnisse über die bereits absolvierten Weiterbildungsabschnitte des AiW.
• Bestätigung der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNO) – wenn die Ärztin oder der Arzt in Weiterbildung bereits ambulante oder mehr als 12 Monate stationäre Weiterbildungsabschnitte absolviert hat. Aus der Bestätigung der ÄKNO muss ersichtlich werden, welche Weiterbildungsabschnitte zur Erlangung der Facharztkompetenz als Facharzt für Allgemeinmedizin benötigt werden und zuvor noch nicht abgeleistet worden sind. Die Prüfung der ÄKNO erfolgt anhand eines aktuellen aussagefähigen Lebenslaufs.
• Teilzeitgenehmigung der ÄKNO – nur bei Teilzeitbeschäftigung des AiW.
• Anlage zum Antrag auf Erteilung der Genehmigung zur Beschäftigung eines Arztes in Weiterbildung.
• Persönliche Erklärung des Antragstellenden zum Antrag auf Gewährung einer Förderung für die Beschäftigung eines AiW zum Facharzt für Allgemeinmedizin (unter Verwendung des hierfür verfügbaren Formulars)
• Persönliche Erklärung der Ärztin bzw. des Arztes in Weiterbildung zum Antrag auf Gewährung einer Förderung für die Beschäftigung eines AiW zum Facharzt für Allgemeinmedizin (unter Verwendung des hierfür verfügbaren Formulars)
• Einwilligung Datenerhebung und -verarbeitung des Antragstellenden/Weiterbildenden
• Einwilligung Datenerhebung und -verarbeitung des AiW
• Nachweis über eine Weiterbildungsplanung (z. B. Rotationsplan)
• Ggf. Nachweis über eine „Verbundweiterbildung“ bzw. über einen Kooperationsvertrag mit einer stationären Einrichtung und/oder anderer Praxen

Ein Antrag kann nur bearbeitet werden, wenn dieser vollständig ist, also alle vorgenannten Unterlagen eingereicht wurden.

Alle Antragsformulare auf arzt-sein-in-nordrhein.de

Die Zeugnisse bzw. die Bescheinigung der ÄKNO werden angefordert, um zu überprüfen, ob der AiW den beantragten Zeitraum zur Erlangung der Facharztkompetenz benötigt.

Soweit dem AiW bereits bekannt ist, welche Weiterbildungsabschnitte sich bis zum Abschluss der Facharztprüfung anschließen werden, müssen diese formlos aufgelistet werden.

Verbundweiterbildungen sind ausschließlich im hausärztlichen Bereich durch die Ärztekammer Nordrhein anerkannte und zertifizierte Weiterbildungsverbünde. Weitere Informationen hierzu finden auf der Website der ÄKNO

Im Bereich der grundversorgenden fachärztlichen Weiterbildung existieren bislang keine, durch die Ärztekammer zertifizierte, Weiterbildungsverbünde.

Daher können insbesondere im Bereich der grundversorgenden fachärztlichen Weiterbildung Kooperationsverträge zwischen Praxen und stationären Einrichtungen über eine zeitgleiche oder zeitversetzte Weiterbildung eines AiW geschlossen werden. Der Kooperationsvertrag kann grundsätzlich oder je Einzelfall geschlossen werden und muss den Namen sowie die Zeiträume der Beschäftigung des AiW enthalten.

Bei einem allgemein geschlossenen Kooperationsvertrag können die Angaben zum AiW z. B. über eine entsprechende Anlage zum Kooperationsvertrag konkretisiert werden. Eine Förderung kann nur für die Beschäftigung in der vertragsärztlichen Praxis, nicht für die Tätigkeit in der stationären Einrichtung gewährt werden.

Hier muss eine Bescheinigung der ÄKNO vorgelegt werden, aus der ersichtlich ist, welche Weiterbildungsabschnitte anerkannt werden und welche Abschnitte noch zu absolvieren sind.

Laut ÄKNO ist eine Weiterbildung im Umfang von 38,5 – 40 Wochenstunden eine Vollzeitbeschäftigung.

Eine geringere Wochenstundenzahl wird daher als Teilzeitbeschäftigung eingestuft.

Bei einer Teilzeitbeschäftigung des AIW wird eine Teilzeitgenehmigung der Ärztekammer benötigt.

Zum Antragsformular auf aekno.de

Wichtig zu wissen: Die Höhe des Fördergeldes wird dem Umfang der Teilzeitbeschäftigung entsprechend angepasst.

Nein, das Antragsverfahren auf Förderung der Weiterbildung ist kostenlos.

Als gesamte Bearbeitungsdauer sollten Sie ca. acht Wochen einplanen – nachdem der Antrag vollständig mit allen Unterlagen vorliegt.

Ein Antrag kann nur bearbeitet werden, wenn dieser vollständig ist, also alle Unterlagen eingereicht wurden. Siehe dazu auch "Was muss dem Antrag beigefügt werden?"

Sie erhalten von uns eine automatisierte Eingangsbestätigung, sofern der Antrag per Mail oder Fax an uns gesendet wurde.

Sollten Unterlagen fehlen, fordern wir diese beim Antragssteller zusammen mit einer gesonderten Eingangsbestätigung an.

Ja, der unterschriebene Antrag sollte als E-Mail-Anhang oder per Fax geschickt werden.

Sobald uns der Antrag erreicht hat, erhalten Sie eine automatisierte Eingangsbestätigung, die Ihnen als Gewissheit dient, dass Ihr Antrag bei uns eingegangen ist.

Es ist nicht nötig den Originalantrag (nochmals) per Post zuzusenden.

E-Mail: Antraege.Weiterbildungsassistenten@kvno.de

Fax: +49 211 5970 33224

Sollte Ihr AiW bereits aus einer stationären Tätigkeit eine lebenslange Arztnummer (LANR) erhalten haben, so ändert sich lediglich der Fachgruppencode, also die letzten beiden Ziffern der

9-stelligen LANR. Die LANR endet für Weiterbildungsassistenten in der ambulanten Versorgung mit den beiden Ziffern „85“.

Sofern ihr geförderter AiW noch nicht über eine LANR verfügt, wird diese von der KVNO vergeben.

Der AiW erhält nach Beginn der Förderung per Post ein Anschreiben mit der LANR, welche nur zu Evaluations- und nicht zu Abrechnungszwecken dient.

Dies ist der KV Nordrhein unverzüglich per E-Mail an Antraege.Weiterbildungsassistenten@kvno.de zu melden.

Nur so kann die Auszahlung der bewilligten Fördergelder eingestellt und damit Rückforderungsprozesse vermieden werden.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass kein Anspruch auf Übertragung zuvor genehmigter Fördergelder auf einen neuen Weiterbildungsassistenten besteht.

Eine Rückforderung von Fördergeldern kommt insbesondere in Betracht, wenn

• der Weiterbildungsabschnitt die von der Ärztekammer Nordrhein vorgesehene Mindestdauer von drei Monaten Vollzeittätigkeit unterschreitet,
• die Facharztprüfung nicht im geförderten Fachgebiet, sondern in einem anderen Fachgebiet abgelegt wird,
• das monatliche Fördergeld nicht in vollem Umfang an den Arzt in Weiterbildung weitergegeben wird (vgl. Fördergelder und Gehalt des Arztes in Weiterbildung).

Hier ist darauf zu achten, dass die jeweiligen Weiterbildungsabschnitte die Mindestdauer für die Anrechnung bei der Ärztekammer Nordrhein (drei Monate) nicht unterschreiten.

Wichtig zu wissen: Bevor ein neuer Antrag auf Genehmigung und Förderung der Weiterbildung für die neue Praxis bearbeitet werden kann, muss die bisherige Praxis die Beendigung der dortigen Weiterbildung schriftlich mitgeteilt haben.

Bitte nutzen Sie dazu folgende E-Mail-Adresse: Antraege.Weiterbildungsassistenten@kvno.de

Der Wechsel muss der KVNO gemeldet werden unter der E-Mail-Adresse Antraege.Weiterbildungsassistenten@kvno.de
Die Zuständigkeit der KV Nordrhein endet damit.
Ggf. kann bei der dann zuständigen KV eines anderen Bundeslandes ein entsprechender Antrag gestellt werden.

Die Anmeldung ist bereits vier Wochen vor Ende der Weiterbildungszeit möglich.

Bitte beachten Sie die Anmeldeschlusstermine. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Ärztekammer Nordrhein.

Ja, sofern die Ärztin bzw. der Arzt in Weiterbildung auch nach Abschluss der Facharztprüfung als Facharzt in dieser Praxis an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen möchte (z. B.: Jobsharing, Praxisübernahme etc.) und ein entsprechender Antrag beim zuständigen Zulassungsausschuss bereits gestellt wurde.

Eine Förderung kann für diesen Zeitraum allerdings nicht gewährt werden.

Nach Erhalt des Förderbescheides und Beginn des Förderzeitraums, wird das Fördergeld monatlich, jeweils zum letzten Tag des Monats, auf das Konto der Praxis überwiesen.

Das monatliche Bruttogehalt muss mindestens der Höhe des monatlichen Fördergeldes entsprechen und sich am Tarifvertrag Ärzte der VKA orientieren. Zusätzlich hierzu (nicht aus der Fördersumme) müssen die Sozialversicherungsbeiträge (Arbeitgeberanteil) durch den Arbeitgeber abgeführt werden.

Der Förderbetrag ist durch die anstellende Praxis bzw. das anstellende MVZ auf die im Krankenhaus übliche Vergütung anzuheben (vgl. § 5 Abs. 9 der Vereinbarung zur Förderung der Weiterbildung gemäß 75 a SGB V).

Sollten Sie von dieser Regelung betroffen sein, können Sie für die Differenz zwischen dem tariflichen Bruttogehalt und dem Förderbetrag einen formlosen Antrag bei der Honorarabteilung der Hauptstelle der KV Nordrhein stellen, damit eine Anpassung des Regelleistungsvolumens (RLV) geprüft und ggf. gewährt werden kann.

Nein, die Förderung der Weiterbildung wird grundsätzlich für einen bestimmte/-n Ärztin/Arzt in Weiterbildung bewilligt. Scheidet dieser vorzeitig aus der Praxis aus und wird ein neuer AiW angestellt, erfordert dies grundsätzlich einen neuen Antrag. Vollständig vorliegende Anträge müssen in der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet werden.

Bei der Förderung der fachärztlichen Weiterbildung ist zusätzlich zu beachten, dass das Stellenkontingent für die Förderung der fachärztlichen Weiterbildung budgetiert ist. Daher können bereits bewilligte Fördergelder nicht von einen auf einen anderen Assistenten übertragen werden.

Ja, die Ärztin oder der Arzt in Weiterbildung darf ebenfalls Rezepte unterschreiben. Sie/Er arbeitet unter der Aufsicht des Weiterbildenden.

Vorname, Name und Berufsbezeichnung (Ärztin/Arzt) des AiW müssen ergänzt werden.Ferner werden die BSNR der Praxis und die LANR des Weiterbildenden angegeben.

Entsprechend der Vorgabe der Technischen Anlage eRezept ist immer eine weiterbildende Person mit anzugeben, wenn ein AiW eine Verordnung ausstellt. Ebenso sind die Praxisdaten der weiterbildenden Betriebsstätte zu übermitteln. Eine LANR muss immer für die weiterbildende Vertragsärztin oder den Vertragsarzt angegeben werden. Sofern der AiW bereits eine LANR besitzt, sollte diese ebenfalls angegeben werden. Personen in Weiterbildung signieren elektronische Verordnungen ausschließlich mit ihrem eHBA qualifiziert elektronisch. Zur Erstellung einer qualifizierten elektronischen Signatur, etwa für das eRezept, ist auch von der Ärztin bzw. vom Arzt in Weiterbildung ausschließlich der eigene, persönlich gebundene eHBA zu verwenden. Verordnende und signierende Person müssen identisch sein.

Ja, ein AiW darf am Notdienst teilnehmen. Er muss hierfür einen Antrag auf Aufnahme in das Vertreterverzeichnis bei der zuständigen Kreisstelle stellen.

Darüber hinaus ist eine Teilnahme am Kurs „Arzt im Rettungsdienst“ erforderlich.

Nein, ein AiW darf keine Urlaubs- und/oder Krankheitsvertretungen machen.

Bis zu sechs Wochen Krankheit und/oder Mutterschutz pro Kalenderjahr werden auf die Weiterbildungszeit anerkannt (vgl. Weiterbildungsordnung der ÄKNO).

Krankheiten sind der KVNO daher erst dann zu melden, wenn sie sechs Wochen im Kalenderjahr insgesamt überschreiten (werden).

Die weiterbildende Praxis muss vor Beginn der Unterbrechung schriftlich mitteilen, ab welchem Datum die Weiterbildung unterbrochen werden soll und ab wann der Wiedereinstieg geplant ist. Bitte nutzen Sie dazu folgende E-Mail-Adresse:  Antraege.Weiterbildungsassistenten@kvno.de

Für die Weiterführung der Beschäftigung in der Praxis muss anschließend ein sog. „Verlängerungsantrag“ (Änderungsantrag) auf Genehmigung und Förderung für den restlichen Zeitraum gestellt werden.

In der KVbörse können aktuelle Anzeigen eingesehen bzw. neue Anzeigen geschaltet werden.

Die ÄKNO veröffentlicht bei Zustimmung ddes Weiterbildenden die Weiterbildungsbefugten

Hier wird auch aufgeführt, wie lange die Weiterbildung in der jeweiligen Praxis absolviert werden kann.

Für Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner

Für grundversorgende Fachärztinnen und Fachärzte

Auf der Website der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV)

Die KV Nordrhein bietet keine Musterverträge an, da es sich bei dem Arbeitsvertrag um eine zivilrechtliche Vereinbarung zwischen dem Weiterbilder und dem Arzt in Weiterbildung handelt, die individuell abgestimmt werden kann.

Die Förderung ist von der Weiterbildungsstelle auf die im Krankenhaus übliche Vergütung anzuheben und an den AIW in voller Höhe auszuzahlen (vgl. § 75a Abs. 1 Satz 4 SGB V).

Weitere Informationen zum Tarifvertrag Ärzte der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA)

Tarifvertrag (vka.de)