KVNO aktuell Letzte Änderung: 08.11.2022 16:35 Uhr

KVNO aktuell 11 | 2022 – Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

© Malinka / KV Nordrhein
Dr. med. Frank Bergmann (Vorstandsvorsitzender) und Dr. med. Carsten König, m. san. (stellvertretender Vorstandsvorsitzender)

wir freuen uns sehr darüber, dass wir dieses Vorwort mit dem Blick auf weitere sechs Jahre gemeinsames Gestalten der wichtigen Themen rund um die ambulante vertragsärztliche Versorgung in Nordrhein formulieren dürfen. Am 22. Oktober sind wir als Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein von der Vertreterversammlung für die Wahlperiode 2023 bis 2028 in unseren Ämtern bestätigt worden – und für diesen Zeitraum haben wir uns einiges vorgenommen.

Auch wenn unsere vergangene Amtszeit ein gutes Stück weit von allen Geschehnissen rund um die Corona-Pandemie geprägt war, konnten wir in den vergangenen sechs Jahren einige Themenfelder weiter voranbringen. Beim Honorarvolumen zum Beispiel liegt die KV Nordrhein nicht mehr ganz hinten im Ländervergleich, sondern mittlerweile im guten Mittelfeld. Hier werden wir aber selbstverständlich auch weiterhin am Ball bleiben und auf politischer Ebene intensiv daran arbeiten, dass wir weiter in die „obere Tabellenhälfte“ vorstoßen.

Beim Thema Notdienst und Portalpraxen sind wir gleich mehrere Schritte vorangekommen: Wir haben mittlerweile über 40 Portalpraxen in Nordrhein, von denen rund die Hälfte einen gemeinsamen Tresen mit einem Krankenhaus betreibt. Bei diesem Thema könnte die KV Nordrhein inzwischen als Blaupause für andere Bundesländer gelten. In den kommenden Jahren wird es nun darauf ankommen, dass die Notdienstlasten deutlich gerechter in städtischen und eher ländlichen Regionen verteilt werden.

In der Weiterbildungsförderung für die Vertragsärztinnen und Vertragsärzte sehen wir einen weiteren sehr wichtigen Baustein für das Zukunftsgebäude der ambulanten Versorgung im Rheinland. Unserer Ansicht nach kann es nicht länger sein, dass die Niedergelassenen ihre Weiterbildungen im Grunde genommen aus eigener Tasche bezahlen müssen. Wir verstehen die Finanzierung in erster Linie als gesellschaftliche Aufgabe und daher sehen wir die Regierungsverantwortlichen in der Pflicht, hier zu handeln und die Entscheidung für die Niederlassung gerade auch für junge Medizinerinnen und Mediziner attraktiver zu machen.
Ein weiteres und immanent wichtiges Thema für die kommenden Jahre und Jahrzehnte: die Sicherstellung der Versorgung. Hier müssen wir neue regionale Versorgungsstrukturen sowie entsprechende Angebote schaffen. Auch KV-Eigeneinrichtungen in Form Medizinischer Versorgungszentren sollten denk- und umsetzbar sein, um die Versorgung langfristig sichern und mitgestalten zu können.

Wie Sie merken, sind dies alles grundlegende und richtungsweisende Themen, die dringend angegangen und umgesetzt werden müssen. Ganz offen und ehrlich: Darauf freuen wir uns sehr – wir sind hoch motiviert, dies für Sie und vor allem mit Ihnen gemeinsam zu tun!