Veranstaltung Service KVNO aktuell Letzte Änderung: 14.09.2023 14:02 Uhr Lesezeit: 3 Minuten
Sommerempfang von KV Nordrhein und Ärztekammer Nordrhein
Mehr als 400 Gäste aus dem Gesundheitswesen sowie der Landes- und Bundespolitik sind der Einladung von KV Nordrhein und Ärztekammer Nordrhein zum traditionellen Sommerempfang am 13. September gefolgt. Nach dem Ende der Corona-Pandemie war es für die Teilnehmenden wieder ein Empfang ohne Einschränkungen, Abstandsgebote und Masken im Düsseldorfer Haus der Ärzteschaft.

Auf die Folgen der Pandemie ging auch KVNO-Vorstandsvorsitzender, Dr. med. Frank Bergmann, in seiner Begrüßungsrede ein. Diese sei vor allem für Betroffene mit Long-Covid-Symptomen noch immer allgegenwärtig. Durch spezielle Fortbildungen und Qualitätszirkel habe die KV zusammen mit ihren Mitgliedern schon frühzeitig geeignete Therapie- und Diagnostikwege zu Long-Covid etabliert. „Dieses Wissen soll sich im Schneeballsystem unter den Kolleginnen und Kollegen weiter verbreiten“, sagte Bergmann und kündigte an, dass sich die KVNO auch künftig auf Landes- und Bundesebene intensiv zur Bewältigung dieses Krankheitsbildes einbringen wird.
Politisches Bekenntnis zum Sicherstellungsauftrag gefordert
Als weitere Herausforderung benannte Bergmann die künftige Sicherstellung der Versorgung. Hier brauche es – vor allem hinsichtlich der knappen ärztlichen Ressourcen – kluge Versorgungskonzepte unter Einbeziehung aller an der Versorgung Beteiligten. Die jüngsten politischen Vorstellungen würden hier noch keine brauchbaren Lösungen bieten – stattdessen fördere man zum Beispiel mit Gesundheitskiosken Parallelstrukturen und mache sich dadurch gleichzeitig Konkurrenz bei der Suche nach geeigneten Fachkräften. Bergmann forderte daher von der Politik sowohl ein Zukunftsbekenntnis zur Selbstverwaltung als auch zum Sicherstellungsauftrag der KVen für die ambulante Versorgung: „Ohne die KVen, ihre Mitglieder, ohne die gesamte ärztliche Selbstverwaltung geht es nicht. Kein anderes Konzept ist weltweit so effektiv und erfolgreich.“
Laumann: „Selbstverwaltung kann Versorgung besser organisieren als der Staat."
Als großer Befürworter der Selbstverwaltungsstrukturen zeigte sich im Anschluss NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Diese können seiner Meinung nach „Versorgung besser organisieren als der Staat“. Mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel nicht nur in den Praxen, sondern auch in Kliniken und in der Pflege sei angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung auch für ihn ein effizienter Einsatz von Fachkräften mehr denn je von Bedeutung. Doppelstrukturen auf engstem Raum müssten unbedingt verhindert werden. Hier sei NRW etwa bei der Krankenhausreform bereits auf einem guten Weg und zugleich Impulsgeber für den Bund. Laumann zeigte sich auch für den ambulanten Bereich offen und bot an, gemeinsam mit den Niedergelassenen im Land Versorgungsprozesse zu diskutieren und Wege für eine sinnvolle Weiterentwicklung der Strukturen zu ergründen.
Ein weiteres klares Bekenntnis vom Minister gab es am Abend auch zur ärztlichen Freiberuflichkeit, die für Laumann den Grundstock für gesellschaftliche Stabilität und einen funktionierenden Mittelstand bilde. Auch aus diesem Grund müsse der Einstieg von kapitalgetriebenen Investoren in die Versorgung dringend verhindert werden.